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Die Vorteile und Nacheile einer Start-Stopp-Automatik

Auf einen Blick

Zur Reduzierung des Kraftstoffverbrauchs in Stand- und Wartephasen an Ampeln oder im Stau trägt maßgeblich folgendes automatisches System bei: Die Start-Stopp-Automatik. Unter bestimmten Bedingungen, vorzugsweise im Stadtverkehr, schaltet das System den Motor im Stand entweder ein oder aus.

  • Reduziert den Krafstoffverbrauch
  • Genau so schnell wieder fahrbereit, wie bei laufendem Motor
  • Bis zu 15% Kraftstoff kann laut Herstellerangeben gespart werden
  • Kann zwischen Herstellern variieren, daher bei Probefahrt zu beachten
Start_Stopp_Automatik_Bildschirm

Wer erfand die Start-Stopp-Automatik?

Vielfach hält man die Start-Stopp-Automatik für eine sehr moderne Technik, tatsächlich ist die Start-Stopp-Automatik schon in den 1970er Jahren entwickelt worden: Und zwar von Toyota. Die Japaner versahen einen Toyota Crown mit einer Elektronik, welche den Motor 1,5 Sekunden nach dem Stopp abschaltete und ihn nach Betätigung der Kupplung wieder startete. Dieses System war seiner Zeit weit voraus und geriet danach wieder für einige Jahre in Vergessenheit. Anfang der 1980er Jahre präsentierten auch Audi und VW eine Start-Stopp-Automatik. Der Motor konnte per Knopfdruck ausgeschaltet werden und startete bei Betätigung der Kupplung selbstständig wieder. Für noch geringeren Kraftstoffverbrauch wurden Getriebe mit besonders lang übersetztem fünften Gang eingebaut. Doch die Mehrheit der Autofahrer war noch immer nicht bereit für das System. Ab 1994 produzierte VW den Golf III Ecomatic mit Start-Stopp-Automatik und automatischer Kupplung. Auch dieser Versuch wurde von der Käuferschicht nicht angenommen, der Ecomatic verkaufte sich nur knapp 2.000 Mal.

Viele Namen, ein Gesicht: Die Start-Stopp-Automatik

Kurz nach der Jahrtausendwende wurde es Zeit für einen neuen Versuch. Das Thema Klimaerwärmung war in aller Munde und die Autokäufer waren gewillt, sich auf die neuen Systeme zur Verbrauchsreduzierung einzustellen. Eine Vielzahl von Herstellern brachte in den ersten Jahren des neuen Jahrtausends Modelle mit niedrigem Kraftstoffverbrauch und geringem Schadstoffausstoß auf den Markt. Volkswagen beispielsweise nennt das jeweils sparsamste Modell einer Klasse „BlueMotion“, das Paket mit verschiedenen Optimierungsmaßnahmen jedoch „BlueMotion Technology“. Bei Mercedes-Benz tragen Modelle mit niedrigem Verbrauch den Titel „BlueEFFICIENCY“Seat wählte die Bezeichnung „GreenLine“ oder „Ecomotive“ und Ford taufte die Modelle „ECOnetic“. VW bietet unter anderem den Golf und den Polo mit Start-Stopp-System an, Seat den Ibiza sowie den Alhambra. Von Ford ist unter anderem der Kuga als spritsparendes Modell im Angebot.

Seat Ibiza

Was ist eine Start-Stopp-Automatik und wie funktioniert dieses System?

Wenn ein Fahrzeug über eine Start-Stopp-Automatik verfügt, ist es mit einem automatisch arbeitenden System zur Reduzierung des Kraftstoffverbrauchs ausgestattet. Dieses System schaltet in Standphasen (z.B. beim Stopp an einer roten Ampel) den Motor selbstständig aus und startet ihn wieder, sobald der Fahrer die Fahrt fortsetzen möchte. Somit sorgt eine Start-Stopp-Automatik, besonders im Stadtverkehr, für einen geringeren Kraftstoffverbrauch.

Welche Funktionen und Vorteile bietet die Start-Stopp-Automatik

Allen diesen Fahrzeugen ist ein serienmäßiges Start-Stopp-System gemein, viele verfügen darüber hinaus über weitere Maßnahmen zur Verbrauchsreduzierung, wie Leichtlaufreifen, Rekuperation (Bremsenergierückgewinnung) und eine aerodynamisch optimierte Karosserie. Darüber hinaus verbindet die verschiedenen Modelle noch eine weitere Eigenschaft: Sie helfen beim Kraftstoff sparen, ohne dabei das Fahrvergnügen zu beeinträchtigen. Sobald das Auto zum Stillstand kommt, etwa an einer roten Ampel, schaltet das Start-Stopp-System den Motor ab und startet ihn wieder, sobald der Fahrer weiterfahren kann oder möchte.

Wie gut und schnell ist eine Start-Stopp-Automatik

Wer jetzt denkt, dass der Motor an einer roten Ampel beim Sprung auf grün unmöglich rechtzeitig wieder laufen und das Fahrzeug fahrbereit sein kann, irrt sich gewaltig. Wenn Du das Fahrzeug an einer roten Ampel zum Stehen bringst und in den Leerlauf schaltest (bei Automatik fester Druck aufs Bremspedal), arrangiert die Start-Stopp-Automatik das Ausschalten des Motors. Sobald die Ampel auf grün steht und Du die Kupplung trittst, um den ersten Gang einzulegen (bei Automatik von der Bremse gehen), startet das System den Motor und Du kannst sofort weiterfahren, als wäre der Motor die komplette Rotphase gelaufen. Nur mit dem einen Unterschied, dass der Motor ausgeschaltet war und die Start-Stopp-Automatik dir wertvollen Kraftstoff gespart hat. Viele Fahrzeugmodelle wie Vans, Limousinen und Kombis sind mit Start-Stopp-System erhältlich. Aber Achtung: Einige Start-Stopp-Automatiksysteme reagieren jedoch beim Ausschalten teilweise sogar viel zu schnell. Das System schaltet mitunter sogar den Motor aus, wenn man es gar nicht möchte, bspw. wenn man etwas schärfer bis zum Stehen des Autos bremst. Sofortiges Anfahren geht mit diesem System jedoch im direkten Anschluss ohne lange Stehphase nicht immer, denn schaltet sich der Motor erst einmal aus, kann man oft nur zeitlich verzögert anfahren. So kann eine Start-Stopp-Automatik schnell zu einer nervigen Angelegenheit im urbanen Fahrumfeld werden. Eine Probefahrt lohnt sich deshalb immer. Ob bei Markentreue oder Herstellerwechsel, teste dieses System aus und entscheiden dich dann, ob eine Start-Stopp-Automatik für dich in Frage kommt.

Wie viel Sprit lässt sich mit der Start-Stopp-Automatik tatsächlich sparen?

Laut Herstellerangaben kann durch die Start-Stopp-Automatik bis zu 15% Kraftstoff eingespart werden. Verallgemeinern lässt sich diese Aussage jedoch nicht. Wie viel Sprit mit der Start-Stopp-Automatik gespart werden kann, hängt natürlich davon ab, wo Du fährst. In der Großstadt mit vielen Standzeiten an Ampeln wirkt sich das System natürlich schneller auf den Spritverbrauch aus als auf der Autobahn. Aber auch wenn Du im Stau stehst, hilft Dir die Start-Stopp-Automatik beim Einsparen des Kraftstoffes. Und wenn es Dir nicht gefällt, dass Dein Auto an jeder roten Ampel den Motor abstellt, keine Sorge, die Start-Stopp-Automatik lässt sich immer noch per Knopfdruck abschalten.

Was sind die Nachteile einer Start-Stopp-Automatik

Neben dem zu schnellen Ausschalten des Motors und der verzögerten Anfahrt im Anschluss, spielt vor allem der Verschleiß der Batterie, des Anlassers und des Getriebeschwungrades durch die übermäßige Beanspruchung eine erhebliche Rolle, wenn es um die Nachteile der Start-Stopp-Automatik geht. Um den Verschleiß entgegen zu wirken, greifen viele Hersteller nach qualitativ höheren Anlassern, Lichtmaschinen und Batterien. Die betreffenden Baugruppen werden so teurer und nach der Garantie und Gewährleistung bleibt der Käufer auf den Kosten sitzen. Hinzu kommt, dass Radio, Klimaanlage, Heizung und Licht auch Energie ziehen, wenn der Motor ausgeschaltet ist und somit die Batterie des Autos in dieser Zeit beanspruchen. Durch das vermehrte Anlassen und Ausschalten des Motors wird das Motoröl beansprucht. Hier sollte man auf Spezial- oder Hochleistungsöle setzen. Meist sind diese Motoröle jedoch nicht ganz billig und das Sparpotential für Umwelt und Energie gering. Sollte der Anlasser und andere Bauteile von so hoher Qualität sein, dass der Verschleiß nur gering ist bzw. sehr spät auftritt, lohnt sich aber eine Investition in das Start-Stopp-Automatiksystem trotzdem, um Sprit und somit Geld zu sparen.

Die Vor- und Nachteile einer Start-Stopp-Automatik auf einen Blick:

 

Vorteile Nachteile
  • Sparpotential bei Kraftstoff
  • Reduzierung des Schadstoffausstoßes
  • Eventuelle Lärmreduzierung
  • Teilweise zu schnelles Ausschalten des Motors
  • Verzögerte Reaktion des Systems beim Anfahren
  • Erhöhung des Verschleißpotentials betreffender Bauteile
  • Anschaffungskosten
  • Erhöhung der Batterieinanspruchnahme