Voraussetzungen für die Finanzierung eines Autos
Egal, ob du ein Auto mit oder ohne Anzahlung finanzieren möchtest: für die Kreditvergabe sind ein regelmäßiges Einkommen, eine gute Bonität sowie keine negativen Schufa-Einträge Voraussetzung.
Autokredit mit befristetem Arbeitsvertrag
Viele Arbeitnehmer verfügen heute über einen befristeten Arbeitsvertrag, der wenige Sicherheiten mit sich bringt. Gleiches gilt für die die Phase der Probezeit. Banken vergeben in solchen Fällen höchstens dann Autokredit, wenn die Kreditsumme sehr niedrig ist und die Kreditlaufzeit noch vor Ende des Beschäftigungsverhältnisses endet. Eine Autofinanzierung mit höherer Summe und mehrjähriger Laufzeit ist für Fristbeschäftigte in aller Regel nur möglich, wenn den Banken zusätzliche Sicherheiten geboten werden. Das kann beispielsweise ein Garantieschreiben vom Arbeitgeber sein, das bescheinigt, dass der Arbeitsvertrag verlängert wird oder in eine unbefristete Beschäftigung übergeht. Bei den Banken gern gesehen ist ferner die Benennung eines solventen und zuverlässigen Bürgen. Ebenso lassen sich eine Lebensversicherung, ein Bausparvertrag oder andere Geldanlagen als Sicherheiten einsetzen.
Wenn das Herz das Auto schon will, muss der Kopf kühl rechnen
Die Ausstattung und Farbe passen, der Motor läuft rund. Getriebe und Achsen versprühen keine Schmierstoffe und auch vom Rost wurde es verschont. Selbst innen befindet sich der Wunschkandidat in einem unnachahmlichen Zustand – dann wird es Zeit, über das Geld zu reden. Ist eine Barzahlung oder Leasing möglich oder muss ein günstiger Autokredit her?
Ein Autokredit ist nur die halbe Miete
Unterschiedliche Autofinanzierungsmodelle können in Betracht gezogen werden. Ihre Wahl beschränkt sich nicht einfach nur auf die scheinbar logische Antwort: „Kann ich mir leisten“ oder „Kann ich mir gerade so leisten“. Hier gilt es viele Feinheiten zu beachten, so z.B. bei einem Autokredit:
- die Anzahlung
- die monatliche Belastung
- die Dauer der Finanzierung
- die Zinsen des Autokredits
- die Schlussrate
Zusätzlich verursacht ein Auto laufende Kosten, die mit in die Überlegung einfließen müssen. Hier liegt ein Fehlerschwerpunkt vieler „schöngerechneten“ Finanzierungen: Die Rate des Autokredits bzw. die Leasingrate kann zwar beglichen werden – kommt es aber zu einem unvorhergesehenen Werkstattbesuch, zerstören die ungeplanten Kosten den Wunsch vom Auto ganz schnell. Diese Faktoren sollten Sie daher unbedingt bedenken:
- Restwert für einen möglichen Wiederverkauf
- der Aufwand an Pflege zum Werterhalt (z.B. Waschen und Saugen)
- die Einhaltung der Wartungsintervalle (z.B. Öl- und Luftfilterwechsel
- Reparaturen außerhalb der vorgeschriebenen Wartungsintervalle (z.B. Windschutzscheibe nach einem Steinschlag ersetzen)
- die Kosten für notwendiges Zubehör wie Winterreifen oder Waschmittelzusatz
- Steuern
- Versicherung
- realistische Kraftstoffkosten (Beim Verbrauch nicht dem NEFZ-Wert vertrauen!)
- Kosten für die Anmeldung des neuen Autos
- mögliche Mitgliedsbeiträge z.B. für den ADAC oder anderen Automobilclubs
- Servicebeiträge* für das „Infotainment“ des neuen Autos
- mögliche Mobilfunkbeiträge* für das „Infotainment“ des Neuwagens
(*Erläuterung zu den letzten beiden Punkten: z. B. bieten BMW, Mercedes-Benz oder Audi Navigationssysteme mit Medienwiedergabefunktionen an, sog „Infotainment“ Systeme, bei deren Nutzung Mobilfunkgebühren anfallen können. Die Aufschlüsselung der Kosten kann beim Händler erfragt werden)
Nicht jeder Berater fasst die Folgekosten eines Autos als Teil der Autofinanzierung auf. Doch hier können viele unvorhergesehene Kosten anfallen, die dann letztlich auch den Autokredit oder den Leasingvertrag gefährden. Wer nicht das erste Mal ein Auto über eine Finanzierung kauft, wird sich dieser Punkte bewusst sein und mit mehr Hintergrundwissen und Erfahrungsschätzen an eine Autofinanzierung herantreten.
Zusammenfassend hilft als Berechnungsgrundlage bei einer klassischen Autofinanzierung diese Gleichung:
ANZAHLUNG
+ MONATLICHE RATE (inkl. Zinsen)
+ MONATLICHE BETRIEBSKOSTEN (Wartung & Pflege)
+ MONATLICHE FIXKOSTEN (Steuer & Versicherung)
+ WERTVERLUST
+ SCHLUSSRATE
= KOSTEN FÜR EIN AUTO
Eine gute Übersicht über die tatsächlichen Kosten, die ein Auto verursacht, bietet der ADAC in jedem Modelltest an. So belaufen sich z. B. die Kosten für den BMW X3 20d xDrive, bei 4 Jahren Haltedauer und 15.000 Kilometern im Jahr, auf knapp 800 Euro monatlich.